Erster Vorsitzender Dietrich Haase blickte in seiner Laudatio auf die vergangenen Jahre zurück. Das Thema „Ich schenke Dir Zeit“ aus dem Jubiläumsgottesdienst und damit verbunden, dass Zeit das knappste Gut ist, treffe gerade auch auf „Hand in Hand „ zu. Ende 2001 habe man sich in der Sozialstation in einer Arbeitsgruppe Gedanken gemacht, wie man trotz der knappen Zeit von Schwestern und Pflegern die Wünsche von alten, kranken und einsamen Menschen erfüllen könne. Ein weiterer Punkt war der Rückgang der Zivildienstleistenden. Der caritativen Mehrwert, festgeschrieben in der Präambel der Vereinssatzung von St. Laurentius, spielte bei den Beratungen eine wichtige Rolle.
Schließlich stand das Konzept, die Aktion „Hand in Hand“ wurde im Februar 2003 gegründet und wurde kurz danach aktiv. Mit Christa Schlembach aus Hohenroth fand sich eine erfahrene Ehrenamtliche, die die Koordination zwischen den Ehrenamtlichen und den Menschen, die um einen Besuch nachfragen, in die Hand nahm. Seitdem versteht sie es vortrefflich, die beiden „Parteien“ zusammenzubringen, und somit die Wünsche so gut wie möglich zu erfüllen. Haase betonte, dass das soziale Engagement der Ehrenamtlichen eine nicht bezahlbare Leistung in der Pflege sei und so die Lebensqualität der zu Betreuenden fördere. Viele Wünsche würden wahr, zum Beispiel miteinander Schach spielen, einfach nur miteinander reden und Gesellschaft leisten, die Begleitung zum Friedhof an das Grab von Angehörigen, oder auch mal eine Fahrt ins Café. Diese und viele weitere Anfragen und Bitten werden, falls möglich, gerne gewährt. Seitdem die Pflegeentlastungstage in der Sozialstation angeboten werden, sind auch hier Ehrenamtliche von „Hand in Hand“ zur Unterstützung der Pflegekräfte mit dabei. In den Jahren 2004 und 2008 erging von der Main-Post die Einladung nach Würzburg zur Aktion „Zeichen setzen“. Die Zeitung würdigte das bürgerschaftliche Engagement, unter anderem auch von „Hand in Hand“.
Derzeit sind es 13 Ehrenamtliche, die sich für die Bedürfnisse der Patienten, aber auch anderer Menschen einsetzen. Sie bekommen ihre Unkosten erstattet. Insbesondere fallen Benzinkosten an. Die Unkosten belaufen sich pro Jahr im Schnitt um die 350 Euro, je nach Einsatzart und Einsatzhäufigkeit. Die Ausgaben können durch Spenden gedeckt werden. Im Jahr 2003 begannen neun Ehrenamtliche bei „Hand in Hand“. Im Laufe der Zeit schwankte die Anzahl. Zur Zeit sind es 13 Damen und Herren, die sich um alte, kranke und einsamen Menschen kümmern. Auch hier schwankt die Zahl zwischen zehn und 18 Personen pro Jahr, die in den zehn Jahren rund 2.000 Mal für andere Menschen unterwegs waren.
Haase dankte den Ehrenamtlichen im Namen der Vorstandschaft und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihren caritativen Einsatz. Sie seien für die Sozialstation ein wertvolles Gut und fest integriert. Er rief aber auch dazu auf, „Hand in Hand“ mit Spenden und ehrenamtlicher Arbeit zu unterstützen. Einige wenige Stunden der eigenen knappen Zeit an Menschen abzugeben, sei für diese ein kostbares Geschenk.
Die Geschäftsführerin des Caritasverbandes Rhön-Grabfeld, Angelika Ochs, würdigte ebenfalls das Jubiläum und die ehrenamtliche Arbeit von „Hand in Hand“. Sie sagte, dass eine gute ambulante Versorgung mehr Hände, mehr Köpfe, mehr Hilfe und mehr Herz benötige. Dieses Mehr für Menschen in Notlagen würden Menschen ehrenamtlich an vielen Tagen im Jahr erbringen. „Pflege mit Herz und Verstand und Ehrenamt mit Herz und Verstand gehen Hand in Hand“. Dafür dankte die Geschäftsführerin. Im Auftrag des Diözesan Caritasverbandes Würzburg nahm Angelika Ochs Ehrungen für im Ehrenamt tätige vor. Egon Benkert erhielt für fünf Jahre als Kassier in der Vorstandschaft eine Ehrenurkunde. Ebenfalls eine Urkunde für fünf Jahre bei „Hand in Hand“ erhielten Eberhard Korb, Waltraud Ihde, Ursula Fiedler und Ingrid Klemm. Das Caritas Ehrenzeichen in Silber für langjährige ehrenamtliches Engagement, vor allem bei „Hand in Hand“ durften Gertrud Scheuplein, Elisabeth Blum, Walburga Suckfüll und Dietmar Woytinnek entgegennehmen. Das Caritas Ehrenzeichen in Gold erhielt Pfarrer Hans Beetz für seine ehrenamtliche Arbeit in seiner vorherigen Pfarrstelle in Stadtlauringen als Kindergartenvorstand, und als langjähriger Geistlicher Rat in der Vorstandschaft der Caritas Sozialstation St. Laurentius. Auch Christa Schlembach durfte sich über diese hohe Auszeichnung freuen, welche ihr als Anerkennung für ihre Arbeit bei der „Aktion Pflegepartner“ und der Aktion „Hand in Hand“ verliehen wurde.
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